K wie HeimatWer sich mit der Person Adolph Kolping beschäftigt, findet sich in einer Zeit wieder, in welcher der Mensch und die Gesellschaft an Grenzen stoßen.

Die Uraufführung fand am 08.11.2014 statt, eine zweite Aufführung fand am 09.11.2014 statt.

pdfProgrammheft - K wie Heimat1.37 MB

Das aufkommende Industriezeitalter, die damit einhergehende Verwahrlosung junger Menschen und die Verelendung unzähliger Familien prägen die Gesellschaft. Ausbeutung und Arbeitslosigkeit, Armut und Hoffnungslosigkeit beeinflussen den Menschen. Zeitgleich begeistern Marx und Engels mit kommunistischen Gesellschaftsideen, aber auch der egoistische Kapitalismus findet mehr und mehr Befürworter. Der christliche Glaube wird als nicht gewinnbringend angesehen und findet immer weniger Beachtung.

Kolping erkennt, dass der Mensch sich von Idealen leiten lässt, die verführen statt anleiten. Und er steuert dagegen. Erfolglos zunächst. Aber er kämpft für seine Überzeugung:

Familie, Schule, Berufsausbildung und vor allem ein fester christlicher Glaube sind für ihn die Grundpfeiler einer stabilen und gerechten Gesellschaftsstruktur. Nur da kann der Mensch gedeihen, wo er eine selbstbestimmte Erfüllung findet. Das ist Kolpings feste Überzeugung.

Und diese Überzeugung wächst und besteht bis in unsere Zeit, bis in unser Jubiläumsjahr 2014. Aber was ist davon übrig geblieben?

Welche Rolle spielt Kolping in der öffentlichen Wahrnehmung unserer Zeit? Sind die örtlichen Kolpingsfamilien Vereine wie viele andere auch? Ist Adolph Kolping ein religiöses Relikt längst vergangener Tage? Und dienen seine Ideen nur noch als wohlmeinende Zitate in Festtagsreden?

Kolping war Schuster, Priester, Schriftsteller, Sozialreformer, aber vor allem war er Gesellenvater und Christ. Er hat den Menschen Türen geöffnet und ihnen Wege aufgezeigt, das Leben eigenständig und selbstbestimmt zu führen. Seine Ideen und Gedanken geben Halt und Führung gleichermaßen. Wer sich darauf einlässt, kann Gemeinschaft erfahren – zu Hause, in der Gemeinde, aber auch draußen in der modernen und globalen Welt. Er kann Mut schöpfen für die Herausforderungen unserer Zeit.

In unserem Bühnenstück geht es um Gesellschaftsentwürfe wie Kapitalismus,  Kommunismus, Krieg  aber auch um Konsum. Es handelt davon, wie schnell wir Menschen uns gewinnen und verführen lassen, wie schnell wir an „Systeme“ glauben, die uns letztlich die Eigenständigkeit rauben und die Menschenwürde nehmen.

Wo findet der Mensch seine Heimat, seine Erfüllung, wo fühlt er sich wohl und geborgen. Dem Menschen wurden und werden immer Angebote gemacht.

K steht für Krieg, Kommunismus, Kapitalismus, Konsum...

K steht aber auch für Kolping.

Die Persönlichkeit Adolph Kolping ist vor allem am Widerspruch zu den bestehenden Gesellschaftsverhältnissen seiner Zeit gewachsen. Das Faszinierende an seiner Person ist seine zeitlose Deutung des Miteinanders der Menschen in unserer Gesellschaft.

Zum Bühnenstück

„K wie Heimat“ ist ein Bühnenstück, bei dem Theaterszenen mit Chorgesang und Bandmusik wechseln.

In einer Familie entzünden sich Gespräche und Diskussionen um die Mitgliedschaft des Großvaters in der örtlichen Kolpingsfamilie. In Nebenszenen werden dem Zuschauer gesellschaftliche Entwicklungen aufgezeigt (Kommunismus, Krieg, Kapitalismus, Konsum), in denen der Mensch zunächst scheinbar Heimat findet, dann aber doch enttäuscht wird.

Dazwischen werden die Ideen und Visionen Adolph Kolpings eingestreut, die aufzeigen, wie aktuell Kolping damals war und auch heute noch ist. 

Die Autoren

Text: Christof Kieser              Musik: Christian Roos

Das Chorprojekt

Das Chorprojekt Hettingen unter der Leitung von Christian Roos übernahm den Part der Chormusik beim Bühnenprojekt „K wie Heimat“ der Kolpingsfamilie Buchen. Die vom Chor gesungene Stücke sind so arrangiert, dass sie auch für nicht so erfahrene Sänger(innen) gut umsetzbar waren. Der Musikstil pendelte zwischen Pop, Jazz, Gospel und Chanson. Zur Bildung eines großen stimmgewaltigen Projektchores waren neue Sängerinnen und Sänger aus der gesamten Umgebung herzlich willkommen, auch Kinder ab ca. 12 Jahren.

Weitere Informationen unter www.chor-projekt-hettingen.de